"Region - Landsberg/Lech:"
Burgruine
Haltenberg
(Landkreis Oberbayern; Reg.Bezirk Lech/Gmd.: LLech/Scheuring)

Geschichte:
Die Ruine steht im Naturschutzgebiet Westerholz, am Steilufer des lechs zwischen der gemeinde Kaufering und Scheuring. Als einziges (noch erhaltenes) historisches Bauwerk im gesamten Lechrain, zeugt sie von den vergangenen Zeiten und der sie bewohnten geschlechtern.Mitte des 12. Jhdt. (1260 n.Chr.)erscheint der erste urkundlich verbürgte Name - des Konrad von Haltenberg - als Lehensherr des letzten Stauferkaisers - Konradin. Die Nachfahren dieser Familie dienten später auch den bayerischen Herzögen.
1425 verkaufte der der Burg-Herzog eine erworbene Hälfte dem Augsburger Patrizier - Peter Rehlinger, dessen Nachfahren blieben bis in 17.Jhdt. Besitzer dieser Anlage.
1612 ging diese in den Besitz des späteren Kurfürsten Maximilian I., der die Burg zu einem Jagdschloss umbaute. Durch die naheliegenden Lechauen war dieses Gebiet für die "Reiherbeize" - der Falkenjagd auf Fischreiher beliebt, und von der Münchner Aristokratengesellschaft wegen der ergiebigen Jagdgründe sehr geschätzt. Mit Ende des 18.Jhdt. wurde das Jagdschloss weitgehend abgerissen, erhalten und bewirtschaftet wird bis heute der noch vorhandene Wirtschaftshof in der Vorburg. Mit Beginn der 70er Jahre des 20.Jhdt. wurde die Restsubstanz durch den Landsberger Landkreis gesichert, und der Bergfried zum Aussichtsturm ausgebaut.


Beschreibung:
DIm Norden und Osten durch ein eindrucksvolles, doppeltes Grabensystem geschützt, im Süden getrennt durch einen Graben steht die erhaltene "Hauptburg". Durch einen weiteren Graben wird die noch heute bewirtschaftete Vorburg getrennt.

Über einen Weg nordöstlich der Anlage geführt, betritt man die Hauptburg, mit den bestehenden Außenmauern, dem zum Aussichtsturm restaurierten Bergfried, und den tw. restaurierten Resten der Burgkapelle.
Der Innenhof ist tw. gepflastert, weitgehend aber grasbewachsen.

Der Rundturm wurde in den letzten Jahrzehnten vom Schutt befreit und teilweise ergänzt. Die rundbogige Einstiegsöffnung in etwa 8 m Höhe ist heute über ein Stahlgerüst erreichbar. (Besichtigung Frühjahr bis Herbst, Sonn-/Feiertags von 14:00 - 17:00 Uhr).
Das ursprüngliche Haupttor der mittelalterlichen Burg lag sicherlich auf dieser Seite und war durch die große Vorburg und den Bergfried gesichert. Zur Nutzung als Jagdschloss wurde der Eingang auf die andere Seite verlegt. An Stelle des heutigen Dammes führte damals offenbar (Wening) eine Holzbrücke über den Graben.
Das Herrenhaus stand im Westen direkt über dem Steilabfall. Im Osten war das Gesindehaus direkt an den Bergfried angebaut (Giebelansatz erkennbar). Zwischen der Haupt- und der Vorburg liegen die Ruinen der romanisch-gotischen Burgkapelle, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Das Jagdschloss des 18. Jahrhunderts ist durch eine Ansicht Michael Wenings (1726) gut dokumentiert. Der Kupferstich zeigt das Schloss aus Nordosten in der Vogelschau. Um die Hauptburg zog sich ein schmaler Vorhügel mit rechteckigen Türmen. Die lang gestreckten Gebäude trugen einfache Satteldächer, der Bergfried einen hohen Helm. Gut erkennbar sind die doppelte Grabenanlage und der Chor der Kapelle.

Diese Kapelle war noch bis in die Nachkriegszeit gut erhalten. Der ursprünglich romanische, dem Heiligen Erasmus geweihte Bau wurde in gotischer Zeit aufgestockt und erweitert. Später barockisierte und stuckierte man das kleine Gotteshaus (Wessobrunner Meister).

Im Laufe der Zeit stürzten die Mauerverbände vollständig ein. Anlässlich der Instandsetzung der Burg wurden die Ruine durch ein Notdach geschützt und die Reste der Stukkaturen aus dem Schutt geborgen.

Die Ruine ist heute Eigentum des Landkreises Landsberg am Lech, die Vorburg ist in Privatbesitz und dient als landwirtschaftlicher Gutsbetrieb

 


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